Photovoltaik – Branchentrends und Herausforderungen für technische Dienstleister in Deutschland

Photovoltaik – Branchentrends und Herausforderungen für technische Dienstleister in Deutschland

Die Photovoltaik-Branche erlebt derzeit einen beeindruckenden Aufschwung und ist mittlerweile ein riesiger Wirtschaftszweig. So vermeldet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) für das Jahr 2022 beachtliche Zahlen: Der Gesamtumsatz aus Herstellung, Installation und Wartung lag bei rund zwölf Milliarden Euro. Das ist bemerkenswert, doch dabei dürfte es kaum bleiben, denn der Bedarf wächst immer weiter und weiter. Auch die Bundesregierung verfolgt ehrgeizige Ziele: Bis 2030 soll der Bruttostromverbrauch zu mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Eine wichtige Komponente dabei ist die Photovoltaik. Sie soll bis zu diesem Jahr eine Leistung von 215 Gigawatt erbringen.

Das sind zweifellos sehr ambitionierte Ziele und es gibt auf dem Weg dahin noch viele Hindernisse und Herausforderungen. So muss zum Beispiel die Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Die neuesten Studien legen nahe, dass man mit nationalen Strategien allein nicht mehr weiterkommt, sondern dass hierbei europäisch gedacht werden muss. Zudem muss der Netzausbau dringend vorangetrieben werden, denn die heutige Netz- infrastruktur wird bei weitem nicht ausreichen. Sie muss vielmehr für die Energiewende fit gemacht werden. Dies gilt für das deutsche Höchstspan- nungsnetz genauso wie für die vielen Verteilernetze auf lokaler Ebene. Der Investitionsbedarf hierfür wird gewaltig sein. Angesichts des immer weiter steigenden Strombedarfs – aktuelle Prognosen gehen mittlerweile von 750 Terawattstunden jährlich aus – ist dies aber unumgänglich.

Die Prioritäten müssen hierfür in Deutschland neu gesetzt werden. Das geschieht etwa durch die Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung, die das Ausbautempo deutlich erhöhen soll. Es ist davon auszugehen, dass zum Beispiel künftig sehr viel mehr Dachflächen für die Photovoltaik nutzbar werden. Hinzu kommen immer mehr Anlagen im Bereich Agri-Photovoltaik. Auch schwimmende Solaranlagen sowie gebäudeintegrierte PV-Lösungen könnten vermehrt zum Einsatz kommen.

All diese neuen Anlagen müssen freilich installiert und gewartet werden – hier kommen wir zu einem weiteren Problem. Der Fachkräftemangel schlägt sich auch in der Solarbranche nieder und viele Unternehmen finden nicht mehr genügend qualifiziertes Personal. Die Solarwirtschaft rechnet damit, dass rund 100.000 zusätzliche Arbeitskräfte alleine in ihrer Branche benötigt werden. Firmen kommen also nicht umhin, ihre Techniker künftig noch effizienter einzusetzen. Digitale Lösungen zur Einsatzplanung könnten sich hier als ein wichtiger Baustein erweisen. Viele Unternehmen aus der Solarbranche setzen sie bereits erfolgreich ein – und es werden immer mehr.