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5 Schritte zur Verbesserung Ihres Wartungsservices

XavierBiseul
Xavier Biseul
22. Mai 2019
6 Min Lesedauer

ISO 9001, Apsad Zertifizierungen, Itil, Lean Management …. Eine große Palette von Qualitätstools steht bereit, um die Zufriedenheit Ihrer Kunden zu steigern und gleichzeitig an Produktivität zu gewinnen. Eine Übersicht.

ISO 9001: die beliebteste Qualitätsnorm in der Wartung

Die ISO-Norm 9001 ist mit mehr als 1 Million vergebenen Zertifikaten die am stärksten nachgefragte Qualitätsnorm im Management. Ihr Ziel ist die Steigerung der Kundenzufriedenheit durch kontinuierliche Verbesserung der eigenen Prozesse.
 
Ein Wartungsdienst mit ISO 9001 macht seinen Kunden klar, dass er die höchsten Ansprüche an seine internen Prozesse stellt und für den bestmöglichen Service steht. Er unterstreicht, dass seine Wartung gleichbedeutend mit Qualität, Sicherheit, Produktivität und Optimierung von Kosten ist.
 
Die ISO-Norm 9001 wurde in verschiedene Versionen gesplittet, um den Ansprüchen verschiedener Sektoren darunter des Automotive (ISO/TS 16949) oder der Luftfahrt (NF EN 9100) gerecht zu werden.

Apsad für Sicherheitssysteme

Das Zertifikat Apsad attestiert in Frankreich die Qualität eines Sicherheitssystems. Dabei wird die Vermeidung eines Unfalls ebenso berücksichtigt wie die Verhinderung eines Vorfalls durch Unachtsamkeit. Sie richtet sich damit an Installateure von Zugangskontrollen, Video-Überwachungssystemen, Alarmsystemen, Feuerlöschsystemen oder Rauchdetektoren.
 
Dieses Zertifikat wurde von der französischen Versicherungsbranche (Apsad) entwickelt. Es wird vom Nationalen Zentrum für Schutz und Prävention [Centre national de prévention et de protection (CNPP)] verteilt und auf freiwilliger Basis genutzt.
 
Die Qualitätskriterien von Apsad beruhen auf der Risikoanalyse, der Installation, der Kundenverwaltung und des Kundendienstes. Das System gibt es für verschiedene Materialtypen: Eindringlingsalarm (R81), Warnung bei Störfällen (R7), Teleüberwachung (R31, I31) oder Videoüberwachung (R82).
 
Das Zentrum für Schutz und Prävention (CNPP) führt jährlich einen ein- bis zweitägigen Audit bei allen Unternehmen durch, um sicherzustellen, dass alle Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Das Institut prüft, ob die Installation der Anlagenbeschreibung entspricht und nach den gängigen Vorschriften durchgeführt wurde.
 
Unternehmen der elektronischen Sicherheit empfiehlt Apsad als Minimum einen präventiven Wartungseinsatz pro Jahr. Bei diesem Einsatz vor Ort können das ordnungsgemäße Funktionieren des Systems und die korrekte Konfiguration kontrolliert werden. Für Wartungseinsätze aufgrund von Störfällen spricht sich Apsad für eine Frist von 24 bis 72 Stunden aus.
 
Für zertifizierte Unternehmen ist Apsad die Anerkennung seiner Kompetenzen und seiner Fähigkeiten durch ein unabhängiges Institut. Nur 5% der Unternehmen der elektronischen Sicherheit sind zertifiziert. Vor allem für Großkunden stellt dieses Zertifikat aber ein absolutes Muss dar, auf dem sie ohne Ausnahme bestehen.

Itil für den IT-Support

Itil für Information technology infrastructure Library ist eine Sammlung von Büchern, die best practice für IT-Dienstleistungen beschreibt. Diese Empfehlungen wurden vom Office of Government Commerce (OGC) gesammelt. Die 4. Version von Itil wird für Februar 2019 erwartet.
 
Unter den am meisten genutzten Nachschlagewerken findet man zwei Bücher zur operationellen Gestaltung des IT-Supports. Itil befasst sich mit der Behandlung von Störfällen, Problemen, Änderungen, Konfigurationen und neuen Dienstleistungen.
 
Man muss beachten, dass nicht Unternehmen, sondern Individuen von Itil zertifiziert werden. Wenn ein ganzes Unternehmen zertifiziert werden möchte, muss es die ISO 20000 anstreben. Diese Zertifizierung ist die logische Folge von Itil. Anschließend kann das Unternehmen zum ITSM (Information technology service management) übergehen.
 
Der Ansatz von ITSM ist noch weiter. Es umfasst die bewährten Verfahren von Itil, aber auch die von Cobit, also der Corporate Governance von IT-Sytemen, von Togaf, für die IT-Architektur von Unternehmen, und von Six Sigam, für die Optimierung von Prozessen.

Lean Wartung für Techniker im Außendienst

Lean Management ist allen als kontinuierliche Verbesserung von Prozessen in einem Unternehmen bekannt. Toyota hat diese ursprünglich aus Japan stammende Methode in der ganzen Welt berühmt gemacht. Sie versucht, Ineffizienz und Verschwendung zu vermeiden, die Performance eines Unternehmens stark beeinträchtigen können.
 
Lean Management bedeutet auch, die Qualität zu verbessern, die Kundenzufriedenheit zu steigern und Kosten zu senken. Dazu werden unnötige Aufgaben aufgespürt. Außerdem wird an Workflows und Wartezeiten gearbeitet sowie Lagerbestände von Ersatzteilen optimiert.
 
Um diesen positiven Kreislauf anzustoßen, bringt Lean Management die Hierarchie durcheinander und lässt die Techniker aus dem Außendienst zu Wort kommen. Sie wissen am besten über die Anforderungen ihres Berufes Bescheid und sind in der besten Position, um Probleme aufzuzeigen und Verbesserungen vorzuschlagen. Durch die Wertschätzung der Erfahrung der Techniker wird ihre Zufriedenheit mit ihrer Arbeit gefördert.
 
Für die Entwicklung von Software setzt Lean Management auf visuelle Methoden. Im „Obeya“ – großer Saal auf Japanisch – treffen sich alle Mitglieder eines Teams täglich zu einem Meeting vor einer Wand mit post-it-Stickern. Letztere symbolisieren den Fortschritt der Arbeiten.
 
Den großen Erfolg von Lean Management gibt es in verschiedenen Varianten. Die Lean Wartung hat die stetige Verbesserung von Wartungsprozessen zum Ziel. Wie sein Name schon verrät, widmet sich die Lean IT der IT und hier vor allem dem Helpdesk und der Wartung.

TPM für Industriegüter

TPM (Total productive maintenance) ist die Fortsetzung von Lean Wartung. Wie die Lean Wartung ist auch TPM Anfang der 70er Jahre in Japan entstanden. Die Automobilbranche, die sich plötzlich einem weltweiten Wettbewerb gegenüber sah, war ihr Geburtsort.
 
Jedes einzelne Wort der Abkürzung hat eine wichtige Bedeutung, wie es der Experte Christian Hohmann auf seiner Internetseite erklärt. An erster Stelle steht natürlich die Produktivität. TPM hat zum Ziel, Wartungsarbeiten so durchzuführen, dass die Produktion so wenig wie möglich gestört wird. Dazu spürt TPM nicht vorgesehene Stillstände von Maschinen und das Fehlen von Fachkräften auf.
 
„Totale“ bedeutet, dass alle Aspekte eines Wartungsservices und – wie bei der Lean Wartung auch – die komplette Organisation miteinbezogen werden. Die Einbindung von Technikern bietet die Chance, ihr Engagement zu fördern und ihre Kompetenzen zu steigern.
Um erreichte Fortschritte zu messen, arbeitet TPM mit dem Indikator synthetische Rentabilität. Dieser Indikator gibt das Verhältnis der Zeit, in der „gute“ Teile hergestellt werden, zu der kompletten Produktionszeit in Prozent an. So werden schnell Qualitätsprobleme in der Produktion (Ausschussware) und Konfigurierungen der Nutzung deutlich.